Sachbücher und Essays zu Technik und Gesellschaft
Jahrzehntelang bis 2000 habe ich zu technischer Entwicklung und ihren gesellschaftlichen Folgen Sachbücher und wissenschaftliche Artikel geschrieben, seit 2000 kleine, teils essayistische Beiträge. Schwerpunkte waren Themen wie Atomkrieg, Informationsgesellschaft, und Innovationsmanagement im Zusammenhang mit Schlüsseltechnologien; siehe zur Übersicht im Detail die Bibliographie.
Im Folgenden skizziere ich mit einigen ausgewählten Textpassagen einen Rückblick.
Seit 2000
Gesellschaftlich breit diskutiert wird die mit Arbeitslosigkeit und Ängsten verbundene Identitätskrise von potenziell engagierten Menschen jeden Alters. Meine Empfehlung ist das FairenAmt, ein Projektvorschlag für den es noch keine Förderung zu einer wissenschaftlichen Ausarbeitung gibt, jedoch Fundierung aus früheren, erfolgreichen Projekten. Es wurde z.B. auf einem Forum über Zukunft der Arbeit diskutiert:
FairenAmt - Zukunft der menschlichen Aktivität zwischen Ehrenamt und Arbeit zu fairen Bedingungen mit hoher Selbstbestimmung. Auf: Zukunft der Arbeit, Intern. Forum, Werkhaus Potsdam 31. Okt.-1. Nov. 2008
Ein Beispiel für meine Begleitung bei der Erstellung von Biografien ist:
Thomas Kaemmel unter Mitarbeit von Philipp Sonntag: Arthur Schoenflies - Mathematiker und Kristallforscher. Eine Biographie mit Aufstieg und Zerstreuung einer jüdischen Familie. 159 Seiten, Projekte Verlag, Werk 188, Halle/Saale 2006
Kurzfassung:
Arthur Schoenflies hat die Struktur der Kristalle mathematisch durchdrungen und systematisch erfasst, und er hat Lehrbücher zur höheren Mathematik geschrieben, insbesondere zusammen mit Walther Nernst das maßgebliche Lehrbuch der Mathematik für Ingenieure. In der Biografie wird die starke Vernetzung über 300 Jahre der Großfamilie Schoenflies mit anderen wissenschaftlich und künstlerisch einflussreichen Familien aufgezeigt, sowie die Zerstörung, welche durch die Nazis angerichtet wurden.
Datenschutz war immer eines meiner Themen zu „Informationsgesellschaft“. Als Reaktion auf den „Gläsernen Bürger“ forderte ich die „Gläserne Verwaltung“, so in einer heißen Diskussion beim CCC Computer Chaos Club:
Transparenz der Verantwortung in Behörden
events.ccc.de
In: Tagungsband 22C3 - Private Investigations, 22nd Chaos Communication Congress, bcc Berliner Congress Center, December 27th to 30th, 2005; Beitrag am 29. Dez. 2005;
Kurzfassung:
Die gläserne Verwaltung bedeutet: Immer wenn Behörden und sonstige Akteure Daten erheben, weiterleiten, verarbeiten, speichern und nutzen, müssen jeweils zugleich mit erfasst werden: Die verantwortliche Person und die Umstände, insbesondere die Begründung warum es gemacht wird. Dann hat jeder Datensatz seine Entstehensgeschichte bis zu allen Ursprüngen und mit allen Verantwortlichen dabei. Es liegt in der Natur der Informationstechnik, dass dies technisch leicht machbar ist und der Aufwand wäre überschaubar gering. Dann würde jeder Verantwortliche mit Sorgfalt abwägen, ob seine Aktion sinnvoll und zulässig ist, oder nicht. Auch ein Versäumnis wäre ein Fehler. Bestraft werden sollen nicht die strittigen Ermessensentscheidungen, sondern die klaren Verstöße.
Philipp Sonntag / PI Patent Interconsulting GmbH: Vorbereitet sein auf Katastrophen und Terroranschläge. Beitrag auf INTERCON - 3rd International Emergency and Rescue Congress:6. Forum Katastrophenvorsorge - Gefahrenwandel - Wandel der Gefahren? / Bereich „Wandel der Gefährdung“ Moderation Wolf R. Dombrowsky; Hamburg 8./9. September 2005.
Kurzfassung:
Das Ausmaß einer Katastrophe wird durch Zusammenbruch und Wiederaufbau der Infrastruktur bestimmt. Zur Schadensbegrenzung ist die Beherrschung der Informationstechnik maßgeblich. Mit der Komplexität der Informationstechnik wachsen tendenziell sowohl ihre Steuerbarkeit, als auch ihre Störbarkeit. Indem Terroristen ebenfalls Informationstechnik nutzen, kommt es zu einem "clash of infrastructures". Die Lebensfähigkeit einer Informationsgesellschaft wird durch die Güte (Effektivität, Freiheit) ihrer Organisation beeinflusst. Drei praktische Vorschläge dazu sind die weit bessere Nutzung der Industrieressourcen mit Hilfe von RFID, die transparente Verwaltung und das Fairenamt.
Inhaltsverzeichnis des Beitrages:
1. Zusammenbruch und Wiederaufbau der Infrastruktur hängen vom Umgang mit Informationstechnik ab
2. Herausforderungen beim Umgang mit Informationstechnik
2.1 Optionen überwiegen
2.2 Ambivalenz
2.3 Gefahren erfordern Strategie
2.4 Zu-Arbeit für Terroristen
3. Maßnahmen
3.1 Informationstechnik als Ausgangspunkt einer Umorganisation
3.2 Transparente Verwaltung
3.3 Fairenamt zwischen Ehrenamt und Erwerbstätigkeit
4. Fazit und Empfehlung
Essayistisch, teils mit Fundierung aus früheren und aktuellen Forschungsgebieten, teils mehr politisch-satirisch gestylt, sind eine Reihe von Leitartikeln im Rentenkurier 2005 bis 2007; nach der Umwandlung zur Allgemeinen Seniorenzeitung (AS) war mein Beitrag im ersten Heft 1/2007:„Oh Weh, oh www.edel-terroristen.de“
Als Beispiel zitiere ich aus meinem Leitartikel in der ersten Nummer des Rentenkuriers 1/2005, den Anfang des Textes:
Sozial innovative Zuwendungen - wie Ältere sie geben können und nehmen möchten
Früher waren Ältere in Großfamilien geborgen und hatten eine hoch geachtete soziale Rolle. Heute ist die materielle Versorgung auf weit höherem Niveau, und die Älteren werden oft stark versorgt und wenig beteiligt. Dabei geht es nicht nur um elementare Rechte der Bestimmung über das eigene Leben. Eine sich in vielen Situationen lieblos und bürokratisch verwaltende Gesellschaft hat hohe Kosten. Währenddessen sind viele Ältere fit.
In der flexiblen Zukunftsgesellschaft können sie vielfältig eine aktive, fachkundige Rolle spielen, vor allem wo es um weitgehend stressfreie menschliche Zuwendung geht. Schon immer gibt es eine Reihe von Älteren, die etwa für ihre Enkel liebevoll einbezogen werden und sich liebevoll kümmern. Es könnte aber weit mehr geschehen. Der Weg führt über bessere Bedingungen für eine stärkere Beteiligung von Älteren.
Soziale Innovation braucht mitmenschliche Zuwendung ...
Meine Buchbesprechung 2007 zum Hacker-Manifest würdigt die Vision einer Modernisierung der Klassengesellschaft.
1986 - 1999
Mitarbeiter von VDI/VDE-IT in Berlin
Ulrich Brasche und Philipp Sonntag: Intelligent Sensors Technology, Applications and European Markets. VDE Verlag, Berlin/Offenbach 1989, 128 S.
In der Studie für die EU in Brüssel werden zwei europäische Strategien betont: „High Tech Push“, die Konzentration auf eigene Beherrschung von unverzichtbarer Spitzentechnologie, sowie „Broad Tech Pull“, die Kunst moderne Technik breit verfügbar und anwendbar zu machen, für Europa gibt es bei beidem zielführende Ansatzpunkte.
Heinrich Revermann und Ph. Sonntag: Schlüsseltechnologien - Wo Europas Wettbewerbschancen liegen. VDE Verlag, Berlin, 1987, 155 S.
Anfang des Vorwortes vom GF Klaus P. Friebe: Die rasche Entwicklung der Technologien fordert unsere Fähigkeit zur immer neuen Umsetzung von Technik heraus. Dabei spielen die beiden wichtigsten Komponenten des Humankapitals, das grundlegende Wissen und die Anwendungsflexibilität eine entscheidende Rolle. Unsere europäische Wettbewerbsposition ist aufgrund des breit verfügbaren Wissens gegenüber USA und Japan vielversprechend, jedoch könnte sie wesentlich gesteigert werden, wenn es uns gelänge, Schlüsseltechnologien rascher und gezielter in Produkte umzusetzen. Wie dies geschehen kann und sollte, wurde in unserem Hause im Auftrag von FAST untersucht. FAST (Forecasting and Assessment in Science and Technology) ist ein Programm der Kommission der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel. ...
1979 - 1985
Ich war als Mitarbeiter von Karl Deutsch im IIVG, im Internationalen Institut für Vergleichende Gesellschaftsforschung, WZB Wissenschaftszentrum Berlin, zugleich Lehrbeauftragter an der FU Berlin, Fachbereich Kommunikationswissenschaften, Arbeitsbereich Informationswissenschaften.
Eine Reihe der Schriften standen im Zusammenhang mit meiner Lehrtätigkeit, die Themen an der FU waren unter anderem: Wege in die Informationsgesellschaft, Menschengerechte Technik, Technikfolgenabschätzung, Innovationsmanagement, Arbeitsorganisation und Kommunikationsstrukturen. Dies war eine Fortsetzung einer früheren Lehrtätigkeit an der Hochschule für Politik in München in den 70-er Jahren, mit Themen wie „Konfliktregelung“, „Soziale Indikatoren“ usw. , in der „GEO - Gesellschaft für Experimentelle und Angewandte Ökologie“ in München gabe ich Kurse zu „Ökosysteme“, „Ökologisch fundierte Wirtschaftspolitik“ usw.
Ein Planet verteidigt sich - Politometrische Untersuchung der globalen Aufrüstung. Schriftenreihe des Internationalen Instituts für Vergleichende Gesellschaftsforschung, Wissenschaftszentrurn Berlin (Mai 1981), 206 S.
Kurzfassung: In dem von der DGFK (Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung / http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Friedens-_und_Konfliktforschung) geförderten Projekt wurden die Zusammenhänge von Rüstung und Krieg an Hand statistischer Daten mit verschiedenen mathematischen Rechenmodellen untersucht. Flankierend wurden die wirtschaftlichen Hintergründe und die sozialen Folgen für gerechnete Einzelfälle exemplarisch veranschaulicht. Ein Beispiel war der Rüstungswettlauf Ägypten/Israel bis zu einem Friedensvertrag. Es ging um ein kleines fruchtbares Land. Aber der - politisch schlecht gesteuerte - Bevölkerungszuwachs war in Ägypten bereits in fünf Jahren größer als die Gesamtbevölkerung Israels. Für je 76 Kinder stand nur ein Lehrer zur Verfügung, Kinder erhielten „Pfennigbeträge“ für mühsames Sammeln von Schädlingen in der Landwirtschaft, aber pro Kopf eines Soldaten wurden 30.000.- DFM jährlich ausgegeben, für jeden Einwohner 300.- DM im Schnitt, hingegen für Gesundheit 20.- DM. Die Vorbereitung auf Verteidigung zerstörte bereits, was verteidigt werden sollte.
Peter Otto und Philipp Sonntag: Wege in die Informationsgesellschaft - Steuerungsprobleme in Wirtschaft und Politik. München dtv, 1985, 340 S.
Kurze Übersicht: Der Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft begann 1600 und dauerte je nach Staat und Beginn etwa 100 bis 300 Jahre. Der Übergang von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft begann 1900 und wird noch einige Zeit weiter gehen. Jede Gesellschaft stellt eine weitergehende Lösung der technischen Probleme der vorhergehenden Gesellschaft bereit. Die langfristigen Übergänge und die damit verbundenen grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen wurden systematisch dargestellt. Ein zentrales Thema, insbesondere für Sicherheit, ist die mit der Komplexität von Systemen zugleich wachsende Steuerbarkeit und Störbarkeit dieser Systeme und der von ihnen gesteuerten technischen Geräte und Anlagen. Anwendungsbereiche im Buch sind Roboter, Büro, Militärelektronik und Bildung. Das Buch wurde vielfach als Lehrbuch verwendet.
Die Zukunft der Informationsgesellschaft (Hrsg. Philipp Sonntag), Band 5 der „Arnoldshainer Schriften zur Interdisziplinären Ökonomie“ Haag und Herchen, Frankfurt, Juli 1982, 320 S.
Die revolutionäre Technik und ihre breiten Auswirkungen wurden kontrovers diskutiert: Roboter schaffen und vernichten Arbeitsplätze, Büroautomation erhöht und erniedrigt je nach Aufgabenstellung die Qualität und Quantität der Arbeit, neue Medien verändern die Diskurse der Demokratie usw. Experten äußerten sich zur politischen Steuerung in Technik, Wirtschaft und sozialen Belangen, Vertreter aller damals im Bundestag vertretenen Parteien trugen eine Stellungnahme bei.
Rüstung und Ökonomie, (Hrsg. Philipp Sonntag), Band 3 der „Arnoldshainer Schriften zur Interdisziplinären Ökonomie“, Haag und Herchen, Frankfurt, Mai 1982.
Kurze Skizzierung: In dem Buch geht es um Realität und Visionen der Rüstungsentwicklung. Dazu habe ich Ökonomen, Experten der Lage in Entwicklungsländern sowie militärstrategischer Fragen, und Industrielle einbezogen. Rüstungsverminderung war damals nicht in Sicht, trotz mehrfacher Veränderungen der Rüstungsschwerpunkte, teils erklärt durch eine Umorientierung von Kosten-Nutzen Analysen zu - bemerkenswert ambivalenten - Risiko-Nutzen Analysen. Bereits damals wurde deutlich, dass die militärische Bedrohung der nationalen Sicherheit nur eine Bedrohung unter vielen war, und „gerüstet“ ist man in vielen Fällen keineswegs durch rein militärische Vorbereitungen ...
1964 - 1978
Als Mitarbeiter von Carl-Friedrich von Weizsäcker war ich bis 1968 in der Forschungsstelle der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, ab 1969 im Max Planck Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, Starnberg.
Verhinderung und Linderung Atomarer Katastrophen. Mit einem Vorwort von C.F. von Weizsäcker. Bonn, Osang Verlag, Mai 1981, 234 S.
Anfang des Geleitwortes von Carl-Friedrich von Weizsäcker: „Ein Arzt, der ein Mittel weiß, in einer Epidemie das Leben auch nur eines Patienten zu retten, und der das Mittel nicht anwendet, macht sich schuldig. Ebenso schuldig macht sich ein technischer und politischer Fachmann, der ein Mittel weiß, wahrscheinliche Katastrophen zuverlässiger zu verhindern oder sie so zu lindern, dass menschliches Leben und menschliche Gesundheit für eine mögliche Zukunft bewahrt bleiben, und der auf die Anwendung dieses Mittels verzichtet. Das Buch von Philipp Sonntag ist aus brennender Sorge geschrieben. Es ist dem Buch eines Arztes vergleichbar ...“ Im weiteren Verlauf des Geleitwortes schreibt er über die Zeit der Entstehung der Atombombe und die Überlegungen, insbesondere von Leo Szilard, wie es gelingen könnte, „mit der Bombe zu leben“, und er äußert sich dezidiert positiv zum Zivilschutz, in einer aufklärerischen Form, welche zugleich die Wahrscheinlichkeit von atomaren Katastrophen verringern soll.
Ganz in diesem Sinne wurde mein Buch insbesondere im Zivil- und Katastrophenschutz als Lehrbuch verwendet. Insbesondere wurde dabei verdeutlicht, wie bereits „einige wenige“ Atombomben, sogar im taktischen Gefechtsfeldbereich ganz erhebliche Schäden verursachen können, bei denen das Verhalten danach erheblichen Einfluss hat - zugleich wurde deutlich, dass bereits der Einsatz eines Bruchteils der Atombomben die Gesellschaft unrettbar (trotz allem Zivilschutz) zerstört. Hat eine Eskalation begonnen, so ist sie technisch, ebenso wie militärisch und ebenso politisch kaum aufzuhalten, entscheidend ist dabei - wie auch bei Atomreaktoren - der menschliche Faktor, das Verhalten im Rahmen der Vorgaben. Deshalb ist im Buch ein umfangreiches Kapitel dem „Einfluss des menschlichen Faktors“, ein weiteres der „Kontrolle des menschlichen Faktors“ gewidmet, was Jahrzehnte nach Erscheinen des Buches keineswegs an Aktualität verloren hat. Wesentliche Forschungsergebnisse finden sich in Wikipedia beim Stichwort Atomkrieg
Reich, U.-P.; Sonntag, Ph.; Holub, H-W.: Arbeit-Konsum-Rechnung - Axiomatische Kritik und Erweiterung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Köln: Bund Verlag 1977, 252 S.
Was bedeutet das Bruttosozialprodukt für den Menschen? Das wollten wir systematisch untersuchen. Der Ökonom Gottfried Bombach schrieb das Vorwort zu unserem Buch und notierte zu unserer zentralen Aussage über die Ökonomie des statistisch erfassten Familienhaushaltes als Messverfahren zur grundlegenden, auf den Menschen bezogenen Ergänzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung: „Die Verfasser dieser Studie fassen das Problem radikal an: Was bleibt dem Haushalt übrig, wenn alle Aufwendungen subtrahiert werden, die zur Reproduktion der Arbeitskraft notwendig sind?“ Ein weiteres Ergebnis war, dass die Arbeitszeit der Hausfrau (soweit nicht kleine Kinder Vollzeit erfordern) durch technischen Fortschritt ganz erheblich verringert worden ist und dass dafür nur einige wenige Geräte entscheidend sind, und dass sogar die ärmeren Haushalte zumeist über diese Geräte verfügen.
Zwei Beiträge zur „Kriegsfolgenstudie“: Carl-Friedrich von Weizsäcker (Hrsg.): „Kriegsfolgen und Kriegsverhütung. Hanser München, 1971, 699 S.
Mathematische Analyse der Wirkungen von Kernwaffen in der BRD. S. 75-198.
Afheldt, Horst und Sonntag, Philipp: Stabilität und Abschreckung durch strategische Kernwaffen. Eine Systemanalyse. S. 303 - 415.
Die mathematische Analyse gibt einen systematischen Überblick über die potenziellen Folgen ganz unterschiedlicher, in Deutschland geführter Atomkriege. In der gemeinsamen Arbeit mit dem Militärstrategen Horst Afheldt hatte ich die Programmierung der Systemanalyse übernommen. Unsere Methode und Ergebnisse wurden auf Pugwash Konferenzen eingebracht und haben insbesondere in der Sowjetunion zu einer Reihe vergleichbarer systemtheoretisch fundierter Ausarbeitungen geführt. Diese haben dort die politische Sensibilität für die Gefährdung des eigenen Landes durch die erhebliche, politisch kaum begrenzbare Eskalationswahrscheinlichkeit erhöht. Zum Teil ist diese politische Aufklärungsarbeit Carl-Friedrich von Weizsäcker, Horst Afheldt und mir auch in Bonn gelungen (ich war damals z.B. im Bundesfachausschuss für Sicherheitspolitik der FDP, mit Mitgliedern aus Verteidigungsministerium und Außenministerium).
Sachbücher und -schriften